She lives the poetry she cannot write – Oscar Wilde
Auf dem Nachhauseweg trete ich jeden Tag für eine Viertelstunde ein in die Anderswelt. In dieser Zeit kann ich abschalten, bin ganz bei mir und dennoch nehme ich alles um mich herum intensiv wahr. Für mich hat dieser Zeitraum immer etwas Magisches. Es ist die Natur, die zu mir spricht - die Anima.
Die Weltenseele, die mir in so mancher Form schon erschienen ist und mich schon so viele Dinge gelehrt hat. Cernunnos, der mich stets begleitet, wann immer ich physisch oder seelisch durch das Wilde reise, oder Odin, der mir bei weitem nicht immer einfache Aufgaben gibt, jedoch schon so oft wohl mehr von meinen Fähigkeiten wusste, als ich selbst. Nicht zu vergessen Holle, die mich wohl so vieles über Leben und Tod lehrt, wie sonst keiner. Wo zuvor Angst war, entsteht immer mehr Vertrauen.
Es gibt so viele Erfahrungen, die ich hier gerne niederschreiben würde und dennoch, etwas hält mich zurück, etwas in mir gebietet mir Einhalt und so folge ich dieser Inneren Stimme. Womöglich war es in früheren Zeiten dieselbe Stimme, die unseren vorchristlichen Vorfahren die mündliche Weitergabe ihres Wissens befahl. Oder aber da sitzt einfach noch eine tieferliegende Angst? Eigentlich schade, möchte ich doch so gerne mehr davon teilen, doch im Moment geht das ganz einfach nicht. Ich weiss nicht an was es liegt, doch das ist auch gar nicht so wichtig, denn ich habe gelernt dieser Inneren Stimme zu lauschen und ihr zu vertrauen.
So passt das oben erwähnte Zitat ganz gut zu meiner Situation, denn alles was nicht niedergeschrieben werden kann, wird dafür umso intensiver gelebt…
5 Kommentare
Das ist ein schöner Text..und ich kann das so gut nach empfinden ;)
AntwortenLöschenMir geht es auch oft so und die Erfahrung zu machen, wie sehr man der inneren Stimme vertrauen kann.. einfach genial. Ich könnte die Sachen, die ich in diesem Zustand auch nicht niederschreiben..ich denke es ist einfach zu persönlich einerseits..andererseits, die Magie , der Zauber den dieses Erlebnis umgibt, könnte verloren gehen ;)
Hab noch einen schönen Abend, sei ganz lieb gegrüßt, Steffi
Hi Steffi,
LöschenJa, da hast du recht, vermutlich ist es wirklich einfach zu persönlich und irgendwie scheint es dafür einfach keine Worte zu geben. Wie du schon sagst, es ist die pure Magie. :)
Einen guten Start ins Wochenende wünsche ich dir!
Zauberhafte Grüsse
Nicky
Vielleicht ist das auch ein Grund für meine Schreibblockade. Ich hänge sehr an der mündlichen Überlieferung und merke auch, dass Leute in meinen Führungen es so geniessen, mal das gesprochene Wort zu hören, wenn es um alte Bräuche geht. Wieder sehr berührend geschrieben Nicky
AntwortenLöschenHallo Claudia,
LöschenJa, das könnte gut sein! Es ist so angenehm die Geschichten und das Wissen erzählt zu bekommen, das berührt die Seele. Beim geschriebenen Wort kann das natürlich schon auch sein, dennoch ist es nicht ganz dasselbe. :)
Herzliche Grüsse
Nicky
Da schreibst du es ja auch... Dass es Dir schwer fällt, Du einfach nicht über alles öffentlich schreiben kannst und willst. Ich verstehe das sehr gut und ich glaube das geht den meisten so. Ist doch auch vollkommen in ordnung. Wir entscheiden ob und wann der Zeitpunkt richtig ist, wo wir uns öffnen - oder auch nicht.
AntwortenLöschenSolche Momente, die Du da beschreibst, die erlebe ich auch häufig. Vor dem Einschlafen, beim Spazieren gehen oder - tatsächlich, bei alltäglichen Arbeiten wie putzen oder duschen ;) Da schaltet wohl der Alltagsgeist ab und macht Platz für die meditativeren Sinnesebenen. Besonders jetzt, so kurz vor Samhain, wird der Schleier deutlich dünn und wir werden durchlässig. Was für eine spannende Zeit...