Frisch angesetzte Beifusstinktur
Hallo ihr Lieben,

Nach einer halben Ewigkeit und dem Start mit diesem Artikel in die neue Rubrik, habe ich euch heute eine weitere magisches Rezept und zwar soll es diesmal um die Herstellung von Tinkturen gehen. Das Thema eignet sich einfach perfekt für den Herbst, da wir jetzt die letzten Vorbereitungen für den Winter treffen.

Heute stelle ich euch deshalb mal grob vor, wie wir eine Tinktur ansetzen können. Der ein oder andere wird sich jetzt vielleicht fragen für was diese denn gut sein soll. Ganz einfach, mit einer Tinktur werden die Heilkräfte der Pflanzen haltbar gemacht, was natürlich perfekt ist für die Zeit, in der die Heilkräuter nicht mehr frisch zu erhalten sind. Auf diese Weise braucht man nicht Unmengen an getrockneten Heilpflanzen den Winter über zu lagern, sondern kannst deren Heilwirkung ganz einfach in Fläschchen aufbewahren.
Tinkturen können auf verschiedene Weise verwendet werden. Sie können zum Beispiel als Tropfen eingenommen oder auf die Haut einmassiert, dem Tee hinzugegeben, oder aber in Salben verwendet werden, ganz nach belieben.

Dadurch, dass die Pflanzenwirkstoffe in der Tinktur stark konzentriert sind, braucht es davon praktischerweise auch nicht so eine grosse Menge wie dies zum Beispiel bei einer Abkochung oder einem Aufguss der Fall ist. Ein paar Tropfen genügen in den meisten Fällen schon um die gewünschte Wirkung zu erhalten.

Kräuter bei Tinkturen
Für Tinkturen kann man sowohl frische als auch getrocknete Pflanzenteile nehmen. Der Vorteil frischer Kräuter ist vor allem ihr stärkeres Aroma und sie sind natürlich doch etwas  kraftvoller,da beim Trocknen doch so einiges an Wirkstoffen abhanden kommt. Auf er anderen Seite jedoch haben auch getrocknete Pflanzen ihre Vorteile, denn dadurch dass sie schon dehydriert wurden und somit der angesetzten Tinktur keine weitere Flüssigkeit hinzufügen, macht es sie länger haltbar. Ausserdem habe ich persönlich mit getrockneten Pflanzenteilen genauso gute Erfahrungen gemacht wie mit frischen was deren Wirkung angeht. Am besten solle jeder für sich ausprobieren, was ihm am besten passt und für ihn am wirkungsvollsten ist. 

Wichtig bei getrockneten Pflanzen ist allerdings, dass sie durchs Trocknen nicht komplett braun geworden sind, sondern noch einen Teil ihrer Farbe behalten haben. Sollte dies nicht der Fall sein, ist das ein klares Zeichen, dass die Heilkräfte der Pflanzen nicht mehr vorhanden  und folglich nicht mehr Verwendbar sind. Vermutlich wäre es sinnvoll hier auf dem Blog auch mal genauer über das richtige Trocknen vom Pflanzen zu berichten, das würde an dieser Stelle aber den Rahmen sprengen. Hier und da findet man aber schon mal ein paar ganz gute Tipps.

Kommen wir aber jetzt erst mal zurück zum eigentlichen Thema. Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Tinktur selbst herzustellen. In diesem Artikel werde ich drei Varianten vorstellen, eine mit und zwei ohne Alkohol.

Tinktur auf Basis von Alkohol
Mithilfe von Alkohol kann man ganz einfach eine Tinktur, also einen Kräuterauszug herstellen, welcher dir später bei allen möglichen Heilungen nützlich sein wird. Durch den Alkoholgehalt ist diese Art Tinktur selbstverständlich nicht für Kinder geeignet, genauso wenig für Alkoholkranke, wie sich wohl von selbst versteht.

Zubereitung:

  • Als erstes brauchst du selbstverständlich das Heilkraut für das du dich entschieden hast, auch mehrere sind möglich, wenn du eine ganz bestimmte Zusammensetzung ihrer Heilwirkung erzielen möchtest, Für den Anfang jedoch ist eines bestimmt perfekt. Natürlich solltest du dir Gedanken machen für was deine Tinktur gut sein soll bzw. wobei sie dir helfen soll. Anhand dessen solltest du dann entscheiden welche Pflanze dafür am besten geeignet ist. Falls du dir nicht sicher sein solltest was du nehmen möchtest, schaue dich doch in meinen Pflanzensteckbriefen oder im Internet um, was dir am besten zusagt.
  • Hast du deine Heilpflanze gefunden, brauchst du ein Einmachglas indem sie Platz hat. Im Idealfall füllst du das Glas mit der Pflanze, aber selbstverständlich entscheidest du wie viel du verwenden möchtest. Die Wirkung wird schwächer oder stärker je nachdem wie viel du dafür verwendest. Giesse nun hochprozentigen Alkohol (z.B. Vodka) über die Kräuter bis sie ganz damit bedeckt sind.
  • Verschliesse nun das Glas und stelle es an einen warmen, sonnigen Platz.
  • Nun solltest du sie mindestens zwei Wochen stehen lassen. Je länger sie stehen bleibt, desto stärker wird die Tinktur.
  • Ist die Tinktur für deine Zwecke stark genug, dann filtere die Rückstände ab, so dass nur die Flüssige Tinktur übrig bleibt.
  • Giesse sie in eine dunkle Flasche, da sie nun geschützt vom Licht länger haltbar ist.
  • Du solltest sie zusätzlich mit Name und Datum beschriften, nicht dass du am Ende bei mehreren Tinkturen nicht mehr weisst welche vor dir steht und wie alt sie ist. Die Tinktur hält so etwa ein Jahr lang, bei kühler Lagerung sogar länger.

Essig- und Honig-Tinktur
Ganz ähnlich der Tinktur auf alkoholischer Basis gibt es solche, die zum Beispiel auf Essig (Ich verwende gerne Apfelessig) basieren. Die Tinktur kann genau gleich wie oben beschrieben, ganz einfach mit Essig statt des Alkohols angesetzt werden. Essig wirkt antibakteriell, antiseptisch und entgiftend.

Eine weitere schöne Alternative ist eine Tinktur mit Honig. Dank seiner Enzyme hat auch der Honig eine antibakterielle Wirkung, die gerade bei einer Heiltinktur der Wirkung natürlich zugute kommt. Der Honigauszug ist dem alkoholischen beinahe ebenbürtig und eignet sich zum Beispiel auch gut für Kinder, da der süsse Geschmack sie ein wenig überlisten kann, was ja bei der sonst oftmals bitteren Medizin gar nicht immer so einfach ist. ;)

Macht ihr auch Tinkturen? Falls ja, wie macht ihr sie?

So das wars fürs Erste. Falls ihr noch Ergänzungen, Erfahrungen und / oder Wünsche habt, dann lasst es mich wissen.

Einen schönen Abend euch allen!