Als Blues Bothers Fan und Blues Musik Liebhaberin stand Chicago lange Zeit auf meiner Bucket List. Als ich dann im Jahr 2012 in den USA lebte, sollte dieser Traum für mich in Erfüllung gehen und tatsächlich sollte ich nur zwei Jahre später schon zum zweiten Mal die Stadt des Blues besuchen.

Ihr Lieben, auch wenn dieser City Guide ungewohnt Blueslastig sein mag, ihr mögt es mir verzeihen, habe ich auch für Nicht-Bluesfans hoffentlich den einen oder anderen Reisetipp-Leckerbissen mit dabei. Chicago hat so vieles zu bieten, sie ist auf alle Fälle einen Besuch wert!

SEHENSWERTES
Beginnen wir, wie gewohnt, bei den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nebst der interessanten Architektur Chicagos gibt es so einiges, das du dir bei einem Besuch nicht entgehen lassen solltest.

Beginnen wir mit dem Strand. Strand? In Chicago? Ja, richtig gelesen! Du suchst einen Strand ohne Meer? Chicago it is! Die Stadt liegt nämlich am Lake Michigan, welcher tatsächlich so gross ist, dass man den Unterschied nicht merkt und das Gefühl bekommt, am Meer zu sein. Entlang des Navy Piers schlendern, oder sich den Sommer hindurch am Strand sonnen (Im Winter eher nicht so empfehlenswert...), all das ist in Chicago problemlos möglich.




Wer lieber hoch hinaus mag, dem kann ich einen Besuch auf dem Skydeck im Willis Tower empfehlen, oder wie wär's mit einem Abend im Chicago Theatre, welches ursprünglich unter dem Namen Balaban and Katz Chicago Theatre bekannt war. Doch vergiss dabei nicht den Millenium Park zu besuchen und ein Foto vor der berühmten Bean zu machen.

Bei meinem zweiten Besuch in Chicago, hatte ich die Gelegenheit den Lincoln Parc Zoo zu besuchen, an manchen Tagen haben die dort nämlich offene Tür, das heisst der Eintritt ist gratis! Wer die Gelegenheit hat und Zoos mag, sollte dort unbedingt vorbeischauen.

AKTIVITÄTEN
Ich entschuldige mich jetzt schon, denn wenn es um Aktivitäten in Chicago geht, dreht sich bei mir wirklich alles entweder um Musik oder aber um Film oder eben Theater. Vom Chicago Theatre habe ich euch ja bereits erzählt, aber was wäre die Stadt des Blues ohne eine waschechte Blues Bar?

Wer Blues Musik mag sollte es sich nicht nehmen lassen die N Halsted St zu besuchen, denn dort spielt der Blues. Unter anderem findest du da einen der bekanntesten und besten Blues Clubs der Stadt, nämlich das Kingston Mines. Mit nur $15 Eintritt (Studenten können sogar mit nur $10 rein)  hast du einen Blues Club mit zwei Bühnen, auf denen die Bands abwechselnd spielen und das bis um etwa vier Uhr morgens. Übrigens ist auch die Karte dort nicht zu verachten. Natürlich ist der Club kein Gourmet Restaurant, doch das Essen ist einfach und gut und die Stimmung einmalig.

In derselben Strasse befindet sich noch die B.L.U.E.S. Bar, die zwar bedeutend kleiner ist als das Kingston Mines, dafür aber auch besonders viel Charme hat und ganz nebenbei ein hervorragendes Stimmungsfoto abgibt.
Als riesiger Blues Brothers und Film Fan stand in Chicago für mich natürlich auch eine Blues Brothers Tour auf dem Plan, bei der man die original Drehorte besucht. Obwohl sich seit den 80er Jahren natürlich viel verändert hat, ist es doch ein echtes Erlebnis diese Drehorte mal live zu sehen. Nebst dem Richard J. Daley Center ("That's where they have the picasso"), dem "Chez Paul" und Ray's Music Exchange, besucht man dort auch die berühmte Maxwell Street.

Einzig schade war, dass die Maxwell Street, in der die Szene mit Aretha Franklin und John Lee Hooker gedreht wurden nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existiert, aber die Zeit lässt sich nun mal nicht zurückdrehen, oder sagen wir, in Gedanken kann man das auf dieser Tour schon noch - zumindest etwas.

Wer das ganze mit einem leckeren Essen abrunden möchte, dem kann ich das House of Blues an der N Dearborn Street empfehlen. Es wurde 1996 von Dan Aykroyd (Elwood Blues) zu Ehren John Belushis (Joliet Jake Blues) gegründet und hält noch so einige Überraschungen für Blues Brothers Fans bereit.
 
ESSEN & TRINKEN
Wie gesagt ist das Kingston Mines, aber auch das House of Blues zu empfehlen (Der Island Turkey Burger ist der Hammer!). Wer gerne eine echte Chicago Style Pizza kosten möchte, sollte dafür das Portillos aufsuchen, welches mir damals von einem echten Chicagoer (heisst das so?) empfohlen wurde. Wer hingegen lieber mal etwas Anderes hätte, als amerikanisches Essen sollte unbedingt Noodles in the Pot versuchen. Ausserdem ist die Gaslight Bar & Grill sehr gemütlich und hat viele leckere Gerichte zu bieten.

EVENTS
Wer im Juni in der Stadt ist hat das grosse Glück am grössten kostenlosen Bluesfestival der Welt teilnehmen zu können, dem Chicago Blues Festival. Hier treffen sich Musikfans aus aller Welt um gemeinsam zu musizieren und zu feiern. Die Stimmung ist locker, die Leute kommunikativ und es ist auf alle Fälle ein einmaliges Erlebnis.


UNTERKUNFT & FORTBEWEGUNG
Wann immer ich in der Stadt bin, übernachte ich im Getaway Hostel. Es befindet sich nicht nur zwei Strassen vom Blues Club Hot Spot entfernt, sondern ist auch sehr gut gelegen, was Ausflüge in die Stadtmitte angeht. Das Getaway bietet Ausflüge an, so kann man mit einer Gruppe Menschen aus dem Hostel zum Beispiel am Montag Abend die Blues Bars der Gegend besuchen, oder aber andere Dinge gemeinsam unternehmen, was eine wirklich schöne Idee ist um neue Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig die Stadt zu erkunden.

Die Zimmer gibt es als Doppelzimmer, aber auch Mehrbettzimmer (ich glaube bis zu sechs Betten) und entweder mit oder aber ohne Bad /WC en Suite.  Zum Frühstück gab es ein gutes Buffet und wer sonst etwas essen möchte, kann die Gemeinschaftsküche dafür nutzen.



Was die Fortbewegung betrifft, Chicago ist ganz leicht zu erkunden. Für  $2.50 ist man mit dem Bus von der Station Clark & Arlington (Gleich um die Ecke des Hostels) aus in etwa 15 Minuten in der Stadtmitte. Wir haben es jeweils ausgenutzt um uns etwas zu bewegen und sind dem Strand entlang in etwa 40 Gehminuten bis zum Stadtzentrum gegangen. Ein weiteres kleines Highlight Chicago ist der berühmte Elevated Train (auch den kannte ich aus The Blues Brohters), der einen rasch durch die Stadt bringt.

So ich hoffe ich konnte euch einige nützliche Tipps mitgeben und ganz besonders den Blues Fans unter euch eine Reise nach Chicago schmackhaft machen können, die Stadt des Blues ist für mich persönlich immer eine Reise wert.