Als ich letzte Woche wieder mal im Kino war um das neue Filmmusical La La Land zu sehen (ja, ich war eine Romanze schauen. ICH, die sonst rein gar nichts mit Filmschnulzen anfangen kann). Sber lasst mich erst mal erzählen, denn dann, wie sagt man auf englisch so schön: everything will fall into place. Also, da sass ich nun mehr oder minder freiwillig auf meinem Platz und war gespannt, was mich wohl an diesem Abend noch erwarten würde.

Grundsätzlich versuche ich immer möglichst offen an einen Film heran zu gehen, mich nicht zu sehr von Medien beeinflussen zu lassen und, vor allem in diesem Fall, mich auch nicht zu sehr von eigenen Vorurteilen gegenüber Liebeschnulzen und Filmmusicals blenden zu lassen. Was hingegen durchaus für einen Kinobesuch sprach war, dass die Filmmusik wohl im Jazz-Bereich angesiedelt ist und, dass der Film in Los Angeles spielt. Für mich genug Gründe um La La Land eine Chance zu geben.


Als ich da also sass und mich dieser neuen Erfahrung hingab, geschah etwas Überraschendes: Ich wurde von einem Moment auf den anderen zurück ins Jahr 2012 versetzt. Zurück in die Zeit, während der ich Los Angeles lebte. Dieses Lebensgefühl, dass ich damals hatte, war plötzlich wieder da – ich war einmal mehr inmitten der Stadt der Engel. Was ich vom Film selbst halte dürft ihr übrigens gerne in meinem Filmreview auf Pokispie.ch nachlesen: Kinoreview La La Land

Verraten kann ich euch aber vorab schon mal soviel:  Wenn La La Land es schafft jemanden wie mich zu überzeugen, ist es auf alle Fälle sehenswert.

In diesem Blogpost allerdings, soll es weniger um den Film selbst gehen, als darum was er verkörpert – nämlich dieses ganze bestimmte Gefühl, das jeder kennt, der Los Angles einmal lieben gelernt hat. Dieses Gefühl, das wohl kein anderer Film so gut auszudrücken vermag wie La La Land.

DIESES GANZ BESTIMMTE LOS ANGELES FEELING
Den Spitznamen La La Land hat Los Angeles übrigens erhalten, weil die Stadt in Referenz zum Film- und Künsterbusiness natürlich auch für viele ein Ort ist, an dem man träumt. La La Land im amerikanischen Slang bezeichnet nämlich nichts anderes als das Land, das von Realitätsverlust geprägt ist. Der Begriff ist demnach eher mit einem Augenzwinkern zu verstehen und wird auch von vielen Bewohnern Los Angeles immer wieder gerne auf humorvolle Weise verwendet.

Die meisten Menschen, denen ich begegne können nicht verstehen, weshalb ich diese Stadt so sehr lieben gelernt habe. Viele, die dort in ihrem Urlaub durch Kalifornien einen Zwischenhalt machen empfinden sie als nicht besonders schön. Die haben eben alle keine Ahnung. *g* Nein, das ist natürlich Geschmackssache, doch eine Stadt wie Los Angeles nur oberflächlich zu betrachten, ist meiner Ansicht nach ganz einfach etwas naiv. Los Angeles ist tatsächlich vieles, aber bestimmt keine 0815 Touristenstadt, hier muss man schon etwas genauer hinsehen, wenn man ihre Schätze entdecken will und natürlich hilft es ungemein mit einem kreativen Herzen die Stadt zu erkunden.

Zugegeben, auf eine Weise kann ich sie verstehen, es gibt schönere Städte. Los Angeles ist durch das doch relativ junge Filmbusiness innerhalb kurzer Zeit zu einer Grosstadt herangewachsen. Von kunstvoller Architektur ist hier, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, keine Spur zu sehen. Es wurde und wird eben zum Zweck gebaut und der heisst im Filmbusiness, oder zumindest in der Unterhaltungsbranche arbeiten.

Dafür hat die Stadt des Filmes ganz anderes zu bieten. Meiner Meinung nach verkörpert sie wie kaum eine andere die Leidenschaft für die Kunst der Bewegten Bilder, zum Teil allgemein der Darstellenden Künste. Dieses typische Gefühl vor Kreativität nur so zu sprühen, dass hatte ich dort zum ersten Mal. Übrigens, ohne meine Zeit in Kalifornien und insbesondere in Los Angeles, hätte ich wohl nie mit dem Bloggen angefangen.




Hollywood ist und bleibt eben die Traumfabrik, auch für Schreiberlinge. Perfekt ist auch dort selbstverständlich nicht alles,  Los Angeles hat genauso seine Schattenseiten, wie jeder andere Ort auch. Dennoch habe ich während meiner Zeit dort viel gelernt. Zum Beispiel wie viel wir in unserem Leben mitbeinflussen können und dass es manchmal Dinge oder Situationen gibt, die wir ganz einfach akzeptieren müssen. Noch wichtiger jedoch, ich habe gelernt nach vorne zu schauen, das Leben zu geniessen und das zu tun, was ich liebe.

Während des Filmes war diese ganze besondere Stimmung, welche die Stadt der Engel verkörpert, war auf einmal wieder präsent. So präsent, dass ich förmlich die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut fühlen, das Meeresrauschen hören und all die dort wandelnden Künstlerseelen spüren konnte.
Ich glaube durch LA ist mir bewusst gewoden, wie sehr auch das Reisen mit Gefühl zu tun hat.

Vielleicht ist es mir auch deshalb so wichtig meine Reisen mit allen Sinnen zu erfahren. Jedem einzelnen Leser, der Los Angeles besucht, wünsche ich genau dieses Gefühl zu erleben, denn wirklich reich ist ja bekanntlich, wer mehr Träume in seiner Seele besitzt, als die Realität zerstören kann. Und wer weiss, Träume haben die Möglichkeit real zu werden.