Unter brütend heisser Mittagssonne wagen sich noch nicht einmal die Katzen nach draussen. Wen es aber doch mal gar nicht anders geht, dann schleicht man dem Schatten nach wo man nur kann. In Gallipoli, der Hafenstadt, die zum Teil ein wenig an die Kulissen aus Pirates of the Caribbean erinnert, findet man den ersehnten Schatten vor allem inmitten des "centro storico", dem historischen Zentrum Gallipolis. Hier ist es, im Vergleich zum Resten der Stadt, angenehm kühl.

Gallipolis Altstadt  befindet sich auf einer kleinen Insel, die durch eine Brücke mit dem neuen Teil der Stadt verbunden ist. Die engen Gässchen eignen sich hervorragend um von einem Ort zum anderen zu gelangen ohne dabei völlig von der Hitze erschlagen zu werden - wofür ich bei 42°C äusserst dankbar war. Zu meinem Erstaunen sind hier die Haustüren sperrangelweit Offen, so dass jeder direkt ins Wohnzimmer der Häuser schauen kann. Zum Teil sitzen die Menschen in den Gässchen, zum Teil schauen sie aus den Fenstern und unterhalten sich angeregt miteinander - es ist eine Szene, die einem Film hätten entsprungen sein können. Ja, hier findet man noch das ursprüngliche Italien.

Doch nicht nur das, man erkennt hier das griechische Erbe Gallipolis, was es vor allem seiner Architektur mit den typisch weissen Häusern, aber auch an seinem Namen, der auf griechisch "Schöne Stadt" heisst, zu verdanken hat. Zu entdecken gibt es hier in erster Linie das typisch italienische Flair, aber auch Kirchen wie die Chiesa die Santa Maria della Purità oder die Kathedrale der Sant' Agata. Etwas Besonderes ist das Castello Angioino Aragonese und was man auf keinen Fall verpassen sollte, ist es kurz vor der Fontana Greca, dem Griechischen Brunnen vorbezugehen, em ältesten Brunnen Italiens.



Ich liebe frisches Gemüse, Obst, vor allem auch frische Kräuter und Gewürze. Ein wenig verliebt hatte ich mich bei meinem Besuch Gallipolis dann nicht nur in die Altstadt, sondern auch in diesen Obst- und Gewürzstand. Die prächtigen Farben lassen einen erahnen welch fantastischen Geschmack sie bereithalten. Fast so bunt wie das Essen sind hier auch die Häuser, mit zauberhaften Balkonen und den Pflanzen, die das Bild abrunden. Nicht vergebens trägt Gallipoli auch den Namen "Perle des Ionischen Meeres". Alles Weitere überlasse ich jetzt allerdings lieber den Bildern.