Dass ich ein absoluter Katzenmensch bin, kann ich beim besten Willen nicht abstreiten. Selbst wenn ich wollte, wäre es wohl eher verdächtig, wenn, wo immer ich mich in der Nähe einer Katze befinde, diese sich dazu entschliesst mein Schatten zu sein. Sie laufen mir nach, hüpfen ungefragt auf meinen Schoss und stupsen mit dem Kopf an meinen Arm um mir zu sagen, dass ich sie jetzt gefälligst streicheln soll.

Nun ok, Geheimnis gelüftet. Ich liebe Katzen, natürlich auch andere Tiere, aber Katzen und ich, das ist etwas ganz Besonderes. Erst heute wurde ich wieder einmal verdutzt angeschaut, als ich zu Gast war und der sonst so scheuhe Kater, der sich nicht gerne von Fremden streicheln lässt, ganz ungehemmt auf meinem Schoss Platz nahm und nicht mal im Traum daran dachte diesen wieder zu verlassen. Fazit, ich musste ihn am Schluss leider zwingen, da ich nun Mal nicht die ganze Nacht dort auf dem Stuhl hätte sitzen bleiben können.

Etwas ähnlches ist mir schon mal vor ein paar Jahren während eines Dates passiert. Ja, richtig gelesen, ich hatte ein Date und eigentlich war das nicht mir der Katz. Am Ende des Abends sass ich mit der Katze, die sich noch nicht mal nach Jahren gerne vom Besitzer streicheln liess, auf dem Sofa und würde auch von ihr zum königlichen Ohrkrauler ernannt. Unnötig zu erwähnen, dass mein Date nicht den von mir erwünschten Lauf nahm.

CAT TALK - WAS KATZEN MICH LEHREN
Ich bin wohl so etwas wie der Rattenfänger von Hameln, nur dass es bei mir Katzen sind, ich sie nicht fange und na ja, ich kann auch nicht wirklich ein Instrument spielen - zumindest nicht so gut, dass mir irgendjemand deswegen folgen würde.

Was also soll dieses Ding mit den Katzen? Ich glaube es gibt Gründe weshalb Tiere unsere Nähe suchen, weltliche und, na ja, auch andersweltliche. Es kann kein Zufall sein, dass Katzen mir derart wohlgesinnt sind, auch solche, die sonst so rein gar keine Menschen mögen und come on eine schwarze Katze, die keine Fremden mag und mich schon nach fünf Minuten nicht mehr hergeben möchte? Schon ziemlich auffällig, nicht wahr? Also ja, ich glaube, dass Katzen und ich einiges gemeinsam haben. Wir sind beide unabhängig, eigensinnig und selbstbewusst.

Als mir gestern während eines Gesprächs gesagt wurde, ich solle um einen spirituell angehauchten Blog  nicht zu viel Aufsehens machen und um der Götter Willen bestimmt nichts in die Richtung auf meinem Reiseblog mit einfliessen lassen, da ich sonst keine Aufträge mehr bekäme, hörte ich das sanfte Schnurren des Katers auf meinem Schoss. Ich hörte es so tief in mir drin, dass alle Worte nur noch einem dumpfen Ton ähnelten. Tatsächlich sträubte sich in mir alles, als ich diese Worte hörte, denn wie sollte ich meinen beiden Blogs ihre Seele nehmen? Nur für Geld? Oder für mehr Leser? Nein, das entspricht mir nicht, auch nicht dem woran ich glaube, denn ich glaube, dass wir Menschen grundsätzlich nicht so oberflächlich und mainstream sind, wie es uns die Medien glauben machen wollen. Ich weiss, dass viele von uns nicht mehr nach tief mittelalterlichen Regeln leben wollen, wo Frauen ihr Frausein nicht feiern dürfen und wo Hexen noch als Teufelsanbeterinnen verbrannt werden. Ich glaube auch, dass es vielen von uns nicht scheissegal ist wie wir mit unserem Heimatplaneten umgehen, dass Nachhaltigkeit und ein ausgeglichenes Ganzheitliches Leben zu einem immer wichtigeren Thema wird, das wir nicht einfach der Oberlfächlichtkeit wegen totschweigen sollten. Also nein, ich werde auch in meinem Reiseblog Ard de vivre diese Themen mit einbeziehen, denn ich glaube, dass all das nicht nur Zuhause, sondern auch auf unseren Reisen eine wichtige Rolle spielt.

Weshalb also nicht darüber schreiben? Weshalb diese Erkenntnisse nicht miteinander teilen? Unsere Stimmen erheben und das Bunte in die von Grautönen scheinbar überwucherte Welt zu bringen? Ich weiss ich passe nicht rein, bin nicht der typische Kunde, der sich alles aufschwatzen lässt und ich weiss auch, dass sich einige vor dieser Buntheit fürchten. Aber das ist in Ordnung, ich habe mir mittlerweile nicht nur so akzeptiert wie ich bin, ich mag mich richtig gerne und ich mag auch andere Menschen, die bunt sind und für all die positiven, bunten und manchmal aus der Reihe tanzenden Menschen schreibe ich.