"Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren." 
- Thomas Carlyle

In unserer schnelllebigen Zeit ist es nicht immer einfach sich daran zu erinnern, was Stille ist oder gar wie sie sich anfühlt. Wenn wir uns dann doch mal in solch einer Situation befinden braucht man einen Moment um sich dieser Stille ganz und gar bewusst zu werden. Auf meinem Ausflug in die Wüste Erg Chebbi in der Sahara südlich von Erfoud erlebte ich einen solchen Moment.

Etwa eine Dreiviertelstunde dauerte die Reise zu den Dünen, sodass wir pünktlich zum Sonnenuntergang vor Ort waren. Was mich dort erwartet, übertraf meine Vorstellung, denn obwohl ich mir schon viele Male vorgestellt hatte, wie es sich anfühlen würde auf einer dieser Dünen zu stehen, war das tatsächliche Erlebnis noch um vieles stärker - ich war völlig überwältigt.


Wir waren knapp 20 Personen, zwei davon entschieden sich für einen Kamelritt. Da ich dieses Abenteuer jedoch schon von früheren Reisen kannte, entschied ich mich die Dünen zu Fuss zu erklimmen. Gemeinsam wanderten wir auf dem feinen Sahara Sand und obwohl wir eine beachtliche Anzahl Leute waren, hatte ich keinen Moment das Gefühl mich davon gestört zu fühlen.

Im Gegenteil, was gescha überraschte mich, denn es wurde ganz still. Als die Sonne zu sinken begann, sassen wir alle gemeinsam auf einer der Dünen und liessen den Moment auf uns einwirken. Um uns herum war es still, in mir war es ebenso still. Ich spürte den feinen Sand zwischen meinen Händen und die leichte Brise, die mein Haar zerzauste. Tief durchatmen. Ich fühlte mich frei. So frei, wie schon lange nicht mehr und  dann fühlte ich mich verbunden. Verbunden mit dem Boden unter meinen Füssen, mit der Welt und mit mir selbst.

In der Ferne konnte man die Beduinenzelte sehen, in denen man als Tourist übernachten konnte. Wir sollten diese Nacht allerdings wieder in unsere Lodge zurückkehren, das Kasbah Hotel Chergui, übrigens das beste Hotel auf unserer Reise. Mehr dazu und zum Thema Kasbahs werde ich euch in einem der nächsten Artikel erzählen.

Wenn ich jetzt, gut einen Monat nach meiner Reise, an diesen Tag zurückdenke, dann fühle ich mich für einen kurzen Moment wieder in dieses Erlebnis hinein. Dass ich durch diesen doch relativ kurzen Moment noch so lange Kraft daraus schöpfen könntem hätte ich nicht gedacht. Alles, was mir dazu noch zu sagen bleibt ist: Bucket List Moment - check!