“Der Mensch ist die dümmste Spezies. Er verehrt einen unsichtbaren Gott und tötet eine sichtbare Natur, ohne zu wissen, dass diese Natur, die er vernichtet, dieser unsichtbare Gott ist, den er verehrt.” ― Hubert Reeves, Atom- und Astrophysiker
Da hat Hubert Reeves wohl nicht ganz unrecht, wobei ich hier vielleicht nicht unbedingt von Dummheit sprechen würde, sondern eher denke, dass wir uns in einem längeren Lernprozess befinden. Ja, für Menschen, die das schon verstanden haben mag es dumm erscheinen, für andere scheint es auch dumm an überhaupt etwas zu glauben, was sich nicht empirisch beweisen lässt. So hat jeder seine Meinung, macht seine persönlichen Erfahrungen und erschafft sich sein Weltbild.

Dem Göttlichen begegnen
Manche gehen in die Kirche oder in den Tempel um mit Gott zu sprechen, um die Götter um Rat oder Unterstützung zu bitten, andere wiederum erfahren ihre tiefsten mystischen Begegnungen draussen in der Natur. So auch ich, das Göttliche begegnet mir überall, auch in Kirchen und Tempeln, doch in der Natur fällt es mir oft besonders leicht mich darauf einzulassen. Egal ob Mittags im Park, Abends am Flussbett oder ein Spaziergang durch den Wald, für mich braucht es kein grosses Tamtam um mich eins zu fühlen mit dem Göttlichen.

Doch das heisst nicht, dass ich anderen "heilige Stätten" nichts abhaben kann, ganz im Gegenteil. Ich geniesse es ganz besonders auf meinen Reisen die Tempel verschiedenster Glaubensrichtungen zu besuchen, mehr darüber zu erfahren, ein wenig mehr zu verstehen versuchen. Das Göttliche zeigt sich
auf vielerlei Weise und das macht es für mich auch so spannend.

Trotzdem, müsste ich wählen, wäre für mich klar, dass ich mich immer für die Natur entscheiden würde. Führ ihre Vielfalt, ihre Schönheit, ihre Fähigkeit mir meinen Atem stocken zu lassen, den Augenblick vollkommener Verbundenheit voll und ganz in mir aufzunehmen. So begegne ich dem Göttlichen am liebsten und da braucht es für mich weder Tempel noch Vorschriften, sondern nur diesen momentanen Zustand des Seins.