Lieber Leser,

Das Abenteuer geht weiter, doch ganz allmählich beginnt sich eine Art Corona-Alltag zu etablieren. Wir finden neue Wege, kreative Wege und haben die grossartige Möglichkeit sehr viel mehr über uns selbst, über unsere Gedanken, unsere Handlungen und Lebensweisen, sowie unsere Gewohnheiten zu lernen. Natürlich sind wir eingeschränkt, natürlich spüren wir noch immer diese Unsicherheiten, dennoch bietet diese Situation auch Chancen und sich selbst besser kennen zu lernen ist eine dieser Chancen. Eine weitere Chance ist es aber auch sich darüber klar zu werden, was in der eigenen Hand liegt und was nicht.

Viele Menschen beschäftigt das, was nicht in ihrer Hand liegt. Sie ärgern sich über Menschen, die sich nicht so verhalten, wie sie es ihrer Meinung nach tun sollten, oder darüber wie ungerecht manches in ihren Leben ist und ja, damit mögen sie sogar im Recht sein, doch ob sie damit im Recht liegen oder nicht ist völlig irrelevant - der Punkt ist, wenn ich mich über etwas ärgere, was nicht in meiner Hand liegt, dann verschwende ich einen Grossteil meiner Energie, anstatt diese für das zu nutzen, was in meiner Macht steht. Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet daher: Was kann ich ändern und wie will ich das anstellen?


Mehrere Wege führen zum Ziel

Nun, Veränderungen können wir auf zwei Arten angehen. Zum einen können wir den Fokus auf die Umstände legen und uns fragen was sich an unserem Wohlbefinden ändert, wenn wir die Umstände ändern zum anderen können wir unsere Einstellung zu einer bestimmten Situation ändern, also eine andere Sichtweise einnehmen. Dazu gleich mehr, im ersten Moment ist es allerdings noch unerheblich, ob diese Umstände tatsächlich ändern können oder nicht, wichtig ist nur, dass wir uns darüber bewusst werden, was sich für uns ändern muss, damit es für uns stimmt. Wie du das tun kannst?

Visualisierungsübung
Visualisiere deinen Wunsch und stelle dir so detailliert wie möglich vor, wie dein Leben, oder eben diese bestimmte Situation aussehen würde, wenn sie so wäre, wie es für dich stimmt. Stelle dir so genau wie möglich vor, wie du dich in dieser Situation fühlen würdest und versuche dabei dir möglichst viel Freiheit zu schenken. Denke also nicht, nee, das wird sowieso nicht funktionieren, in diesem Moment geht es nur darum deinen Bedürfnis gefühlsmässig voll und ganz anzunehmen, ganz egal ob du schon in etwa weisst wie du dahin gelangst oder nicht. Hast du das Empfinden? Ja? Dann speichere es ab, denn es wir dir ein wichtiger Wegweiser sein, ob du auf dem richtigen Pfad unterwegs bist oder eben nicht. Wenn das gemacht ist, gehen wir einen Schritt weiter. Jetzt kommen wir zu den beiden zuvor schon erwähnten Möglichkeiten.

Ändere die Situation

Manchmal befinden wir uns in Situationen, die uns beim besten Willen nicht gut tun. Sei es eine Arbeitsstelle, eine Beziehung, eine Wohnsituation oder einfach diese innere Gefühl der Sinnlosigkeit. Nimm dir deine persönliche Situation und halte sie dir so detailliert wie möglich vor Augen. Was passt nicht, wo zwickt es und was raubt dir daran am meisten Energie? Ich schlage vor, dass du diese Gedanken für dich aufschreibst, oft eröffnen sich uns dann nämlich nochmals ganz andere Ideen, ausserdem besteht die Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder zurückzukehren und oft treten etwas später nochmals ganz andere Erkentnisse ein.

Schreibe auch auf ob und was genau du tun könntest um die Situation so zu verändern, dass du dich wohl oder zumindest in einem ersten Schritt wohler fühlst. Meine Devise hier ist "Babysteps". Du musst nicht gleich das grosse Endziel erreichen, denn bekanntlich beginnt auch die längste Reise mit dem ersten Schritt, es lohnt sich also auch kleinere Ziele zu fassen und umzusetzen.

Ändere deine Einstellung zur Situation

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Situationen, die wir nicht ändern können oder zumindest nicht im Moment oder in naher Zukunft. Was machen wir in solchen Situationen? Nun, viel Leid in unserem Leben - und ja, das Leid ist durchaus real - entsteht in der Art und Weise wie wir etwas betrachten. Während der eine schwierige Situationen ganz wunderbar meistern kann, verfolgt dasselbe Erlebnis einen andere noch Jahrelang. Das heisst nicht, dass die Situation objektiv betrachtet gar nicht so schlimm gewesen sein muss, sondern eben ganz einfach, dass wir im Laufe unseres Lebens verschiedene Methoden entwickeln um damit umzugehen, oder vielleicht eben noch nicht gelernt haben speziell mit dem umzugehen, was uns da gerade passiert. Das ist übrigens auch keine Schande, wir alle haben unsere Gründe, weshalb wir auf eine bestimmte Weise mit gewissen Situationen umgehen und alle haben ihre Berechtigung.

Gewisse Dinge geschehen einfach, gute wie schlechte und zwar ohne unser bewusstes Zutun. Das ist einfach so, das gehört zum leben und nein, wir sind nicht daran schuld. Manchmal müssen wir einfach lernen eine Situation als das zu akzeptieren, was sie ist. Diese Akzeptanz ist nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit, es ist viel mehr ein sich eingestehen, dass dieser eine Bereich in unserem Leben nicht in unserer Hand liegt und das ist völlig in Ordnung.

Was können wir in solchen Fällen tun?

In solchen Fällen sind wir allerdings nicht einfach machtlos. Denn worüber wir immer Einfluss haben ist die Art und Weise wie wir uns, bewusst oder unbewusst, dazu entscheiden mit der Situation umzugehen. Überlege dir doch mal ganz bewusst, was denn alles in deiner Macht steht und was du gerade tun kannst, damit du lernen kannst mit dieser aktuellen Situation umzugehen. Schreibe dir auch hier wieder auf, was denn alles in deiner Hand liegt. Was kannst du deinem Wohlbefinden zuliebe beitragen?

Vielleicht beginnst du jetzt zu verstehen, weshalb die Visualisierung zu beginn so wichtig ist? Denn wir müssen uns erst darüber bewusst werden, wo der Schuh drückt und wir müssen uns bewusst werden, was wir eigentlich wollen, wie sich dieses Ziel anfühlen soll, denn am Ende geht es darum, dass wir mehr Wohlbefinden in eine Situation bringen, die uns derzeit noch nicht gut tut.

Die Veränderung beginnt immer in dir selbst

Doch ganz egal ob du die Situation um dich herum oder deine Eisntellung dazu veränderst, im Grunde genommen beginnt diese Veränderung immer in dir selbst. Nämlich dann, wenn du dir bewusst machst, dass sich etwas verändern muss, damit es für dich besser werden kann. Du beginnst dich also mit dem vorhandenen Problem auseinanderzusetzen, fragst dich wo du ansetzen kannst um diese Veränderung hervorzubringen und dies ist ein zu tiefst persönlicher Prozess - es ist ein Wachstumsprozess