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Zumindest sollte sie das meiner Meinung nach nicht haben. Ich bin eine Feministin, das war ich schon immer und trotzdem passe ich so überhaupt nicht ins Klischee. Ich war nie eine Frau die "Frauen an die Macht" geschriehen hat und wer hier schon ein Weile mitliest, der weiss, dass ich auch kein Fan bin des Ausdrucks "The future is female". Trotzdem stehe ich für die Rechte der Frauen ein, trotzdem unterstütze ich Frauen beim Wiedererlangen ihrer Selbstermächtigung.

In all den Jahren wurden viele Frauen zu meinen Vorbildern, allen voran meine Mutter, aber auch meine beste Freundin, die beiden wunderbare, einzigartige und starke Frauen sind. Doch natürlich wurden im Laufe meines Lebens auch Frauen der Öffentlichkeit zu meinen Vorbildern, Gloria Steinem, Goldie Hawn und nicht zu vergessen Amanda Tapping, die mich mit etwa 12 Jahren auf sehr direkte Weise gelehrt hat, dass Frauen genauso viel können wie Männer und das, obschon unsere Fortpflanzungsorgane sich im Inneren unserer Körpers befinden. Auch heute feiere ich diesen Satz aus der Serie Startgate nach wie vor noch, aber auch die Schauspielerin, die ihn damals gesprochen hat und all das, was sie auch im tatsächlichen Leben für die Gleichstellung von Frauen macht. Was ich aber an ihr ganz besonders schätze ist die Tatsache, dass auch sie ganz klar sagt, dass es uns am Ende nicht weiterbringen wird, wenn wir mit dem Finger auf jemand Anderes zeigen. Stattdessen bringt es uns weiter, wenn wir einander unterstützen, wenn wir einander fragen was wir brauchen und wie wir dorthin gelangen, möglichst ohne Sündenbock, dafür auf ermutigende Weise. Also ja, ich bin eine Feministin.


Aber nein, das Klischee bediene ich nicht. Ganz im Gegenteil, ich finde, dass auch Männer ihren Wert neu für sich entdecken sollten, das habe ich unter anderem in meinem Blogpost über Wilde Männlichkeit schon mal geschrieben, denn ich glaube, dass wir bei all der Mühe für uns Frauen nicht vergessen sollten, dass es auch keine einfache Situation ist für die Männer. Jahrelange traditionelle Rollenbilder, die aufbrechen. Eine Welt, in der wir alle unseren Platz neu definieren müssen - ja, auch der Mann. Und ich glaube, ganz viele Männer möchten es auch, wissen aber nicht wie und müssen erst herausfinden und lernen was das für sie heisst und wie das ganz konkret im Alltag gelebt werden kann. Solche Gedanken gehen mir schon ganz lange durch den Kopf. Auch ich als Frau mache nicht alles richtig, auch ich kann unfair sein zu Männern und ich denke, wir besitzen die Stärke uns das einzugestehen, oder zumindest versuche ich es. Auch Männer tragen tiefen Wunden in sich, Wunden, die manche glauben noch immer nicht zeigen zu können - weil sie Männer sind, und Männer keine Schwäche zeigen dürfen. Als ich vor kurzem auf folgendes Video gestossen bin, wusste ich, das muss ich hier einfach teilen.


Ich denke, am Ende können wir so viel mehr erreichen, wenn wir jedem erlauben, sich selbst zu entdecken - unabhängig vom Geschschlecht. Wenn wir aufhören einander Schuld zuszusprechen und uns stattdessen gegenseitig ermutigen. Ich liebe die Männer in meinem Leben, genauso wie ich die Frauen in meinem Leben liebe. Ich glaube, wir sollten lernen unser Bild vom Mann genauso zu hinterfragen, wie wir es beim Bild der Frau tun. Und ich glaube, es ist an der Zeit den nächsten Schritt zu tun- gemeinsam.

In Liebe