Ich liebe Rituale und meine Lebensphilosophie ist - oh Wunder! - prädestiniert für Rituale. Sei es das Feiern der Jahreskreisfeste, das Anzünden der Kerze vor dem Meditieren, das Meditieren selbst, das achtsame Essen, oder auch mal ein Ritual, dass mich dabei unterstützt mich zu Erden und wieder in meine Mitte zu finden. Doch Rituale müssen überhaupt nicht fancy sein. das Zähneputzen am Morgen? Ein Ritual. Dass du dir zuerst die Haar wäschst und dann den Rest des Körpers? Ein Ritual. Dass du mit Messer und Gabel isst? Ein Ritual. You get the picture. Rituale begleiten uns überall und oft im Alltag.
Wozu brauchen wir Rituale?
Rituale geben uns Halt und Sicherheit. Sie bringen Ordnung in den Alltag, schaffen ein Zugehörigkeitsgefühl und unterstützen unser Identitätsgefühl. Somit helfen uns auch uns zu verbinden – sei dies mit der Natur, etwas Höherem zum Beispiel dem Göttlichen, mit anderen Menschen oder auch mit uns selbst. Rituale unterstützen uns dabei einem besonderen Lebensmoment bewusst begegnen, ihn achtsam zu begehen und ihn zu verinnerlichen, sodass wir auch lange danach noch Kraft aus ihm schöpfen können. Rituale können in kleinstem Rahmen, auch völlig eigenständig, stattfinden und zutiefst persönlich sein oder in der Gemeinschaft und im Beisein vieler Menschen, die diesen Moment mit uns teilen. Schlussendlich können Rituale uns auch ermutigen herausfordernde Situationen im Leben zu bewältigen. Kurzum: Der Mensch profitiert psychisch und körperlich von Ritualen. Sie gehören zur sorgenannten „Conditio humana“ – zur Natur des Menschen.Rituale und Stressbewältigung
Es verwundert deshalb nicht, dass Rituale uns auch bei der Stressbewältigung unterstützen können. Wann welches Ritual passend ist und welches einem in der jeweils individuellen Situation am besten unterstütz, ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden. Es gilt also herauszufinden, was dir persönlich entspricht und wie du deine Routine darin am besten in deinen Alltag einbaust.Routinierte Handlungen
Positive Gefühle
Positive Gefühle können wir uns allerdings auch anders zu Nutzen machen, es muss nicht zwingend um Herausforderungen gehen. Aus der Positiven Psychologie wissen wir mittlerweile, dass das bewusste Geniessen schöner Momente und die damit verbundenen positiven Gefühle uns nicht nur für den aktuellen Tag, sondern überhaupt für längere Zeit stärken können. Zu lernen solche Momente bewusst zu geniessen, ist daher ein weiterer wichtiger Aspekt um Stress abzubauen. Vielleicht hast du daher etwas in deinem Alltag, was dir besonders viel Kraft schenkt? Vielleicht eine Sportart, die du regelmässig ausübst, du triffst dich einmal in der Woche mit Freunden oder gehst übers Wochenende wandern. Vielleicht aber liest du auch ein gutes Buch? Dann mach es zu deinem ganz eigenen Ritual und geniesse diese Zeit in vollen Zügen!
Sinne mit einbinden
Rituale können auch eine wundervolle Möglichkeit sein unsere Sinne bewusst einzusetzen und eine Situation bewusst wahrzunehmen. Als ich mich zum ersten Mal bewusst mit dem Thema Achtsamkeit und Stressreduktion befasst habe, habe ich im Büro eine kleine Buddha-Figur auf meinen Schreibtisch gestellt. Jedes Mal, wenn ich mich gestresst gefühlt habe, habe ich mir eine Minute Zeit genommen, achtsam zu sein. Die Figur hat mich daran erinnert und meinen visuellen Sinn angesprochen. Dasselbe geht natürlich auch über Düfte. Vielleicht hast du einen ganz besonderen Duft der dir dabei hilft zur Ruhe zu kommen, oder ein Lied? Mach es dir zum Ritual, dich, wenn auch nur kurz, diesem Duft oder dem Lied zu widmen.
0 Kommentare